Bezirksliga Nord\Ost weibliche Jugend B

Meisterrunde 5.Spiel

SV Eintracht Rostock - HSV Peenetal Loitz 28:31 (10:16)

Aufholjagd der Eintracht Mädchen bleibt unbelohnt 


Am gestrigen 6. April empfingen wir die Mannschaft des HSV Peenetal Loitz zum Rückspiel bei uns in Schmarl. Das Hinspiel hatten wir im März deutlich verloren und so nahmen wir uns fest vor, unser Angriffsverhalten mit wesentlich mehr Tiefe und Dynamik erfolgreicher zu gestalten. 


Der Start verlief für beide Teams etwas holprig. Unsere ersten Angriffe blieben leider wegen völlig unnötiger technischer Fehler erfolglos. Loitz legte vor, wir glichen durch Lara Hantke und Luisa aus, ehe unser Team nach gut fünf Minuten mit 3:2 die Führung übernahm und wir endlich im Spiel waren! Eine Viertelstunde hielten wir die Gäste durch weitere gut herausgespielte Treffer auch von Julie, Lilly und Tini auf Abstand. Leider verletzte sich Julie in dieser sehr guten Phase und wir verloren dadurch etwas geschockt den Faden. Wieder wechselte der Ballbesitz nach Doppel- und Fangfehlern sowie Fehlpässen durch uns. Loitz glich in der Folge nicht nur aus, sondern ging ab der 19. Minute in Führung. Auch eine Auszeit der Trainer Solveig Davidek und Florian Fahning änderte daran leider gar nichts. Erst nach acht torlosen Minuten gelang Jette für uns das 10:15. Mit einem 10:16 wurden schließlich die Seiten gewechselt. 


In der Kabine spornten wir uns gegenseitig an, den Kampf anzunehmen und das Spiel zu drehen. Erste Voraussetzung dafür war allerdings, dass wir uns nicht länger durch technische Fehler limitierten und vor allem genauso körperlich wie die Loitzerinnen in die Zweikämpfe gingen. Mit Elwine hatten wir einen sehr guten Rückhalt im Tor. Doch sie brauchte in der Abwehr mehr Unterstützung, um nicht so viele freie Würfe aufs Tor zu bekommen. 


Doch weit gefehlt, die Gäste übernahmen zu Beginn der zweiten Halbzeit statt dessen gleich wieder die Initiative. Wir lagen mit Acht hinten. Nun kassierten wir auch noch eine 2-Minuten Strafe und der Rückstand wuchs auf elf Tore an. Es lief überhaupt nicht für uns. Die Härte im Spiel insgesamt hatte nicht unbedingt zugenommen, wurde nun jedoch, wo auch wir endlich mutiger in die Zweikämpfe gingen, mit Hinausstellungen sanktioniert. Aber wer nun glaubte, die Eintracht würde sich damit abfinden und eine deutliche Niederlage akzeptieren, sollte sich gehörig täuschen! Trotz Unterzahl blieben wir durch Tore von Luisa und Jette dran. Endlich auch mal in Überzahl verkürzten wir nicht nur auf 17:25, sondern sogar auf 19:25! Ausgerechnet da gab es die zweite und keine 10 Sekunden später die dritte Hinausstellung und noch einen Strafwurf gegen uns! Doch Elwine nahm den Siebenmeter weg und Luisa erzielte nach schnellem Tempogegenstoß das 20:25! Die Gäste nahmen ihr zweites Team Timeout. Das kam uns gerade recht. Wir gaben den Mädchen ganz viel positive Energie mit auf die Platte und feuerten uns gegenseitig an, nicht nachzulassen und den Druck auf die Loitzerinnen weiter hoch zu halten, um sie zu eigenen Fehlern zu zwingen.


In überragender Manier wuchs unsere Mannschaft über sich hinaus! Die Halle tobte, als Luisa und Lilly zum 21, 22 und 23 zu 26 einnetzten! Dann die zweite Hinausstellung für Loitz! Wieder Luisa und Lilly mit drei Treffern hintereinander! 26:26 und noch fünfeinhalb Minuten zu spielen! Aber leider die erneute Hinausstellung plus Strafwurf gegen uns! Elwine hält! Es bleibt beim 26:26! Doch wir verlieren im nächsten Angriff den Ball, kommen in der Abwehr zu spät und sind das zweite Mal in doppelter Unterzahl! Im Publikum hält es niemanden mehr auf den Sitzen! Die Schmarler Sporthalle ist ein Hexenkessel! 26:27! Gegen die Eintracht wird noch eine Hinausstellung und ein Siebenmeter verhängt! Elwine hält! Wir spielen Drei gegen Sechs im Feld! Die Mädchen kämpfen und kämpfen! Doch es folgt das 26:28! Jette wirft uns mit dem nächsten Siebenmeter wieder auf ein Tor ran! Noch zwei Minuten und 15 Sekunden! Doch auch Loitz haut noch einmal alles rein, was geht! Jette nutzt noch einen Strafwurf zum 28:29 Anschluss für uns. Doch auch die Gäste treffen, uns fehlt die letzte Kraft und so endet das Spiel, das sicher eine Punkteteilung verdient gehabt hätte, mit 28:31.


Es spielten im Tor Elwine Akogo und im Feld Luisa Dobrzynski (11 Tore), Lilly Kotzerke (6), Jette Hagenow (5), Lara Hantke (2), Julina Klinge (2), Florentine Friedriszik (1), Louisa-Marie Klook (1), Julia Kahle, Emilia Bonatz, Lina Schlundt, Lara Heinemann, Lina Müller, Leni Matthies.


Wir sind sehr, sehr stolz auf unsere Leistung und vor allem auf diese vorbildliche Moral! Für uns ist es völlig unerheblich, welche Platzierung wir in dieser bezirksübergreifenden Meisterrunde belegen. Die Voraussetzungen sind für die Mädchen einfach zu unterschiedlich. Diese Endrunde ist geprägt durch erhebliche Leistungsunterschiede. Während die Teams aus dem BHV Ost mit etlichen Spielerinnen, die sowohl in höheren Altersklassen, als auch höheren Ligen spielen, damit deutlich im Leistungshandball unterwegs sind, können wir weder mit Haftmittel üben und spielen, noch haben wir eine komplette Spielfläche zum Trainieren zur Verfügung. Insofern werden wir sehr genau überlegen, ob wir diesen Spielmodus in der kommenden Saison überhaupt nochmal so nutzen würden. 


Fakt ist, in unserem Bezirk, im Bereich des BHV Nord sind wir die Meisterinnen der Bezirksoberliga! Es ist schade, dass das für manch einen in der Wahrnehmung etwas untergegangen ist. Unsere Liga Saison endete am 25. Januar nach acht Spielen mit dem ersten Platz bei einem Punktestand von 13:3 und 208:110 Toren. Kein Team hat damit so wenig Gegentore hinnehmen müssen, wie wir. Und unsere eigenen Treffer – mit 26 im Schnitt pro Spiel – sind ebenfalls eine sehr gute Bilanz! 



Am 26.4. hoffen wir im Rückspiel gegen den SV Pädagogik auf eine volle Halle und werden nochmals alles geben, damit wir dieses Selbstbewusstsein in die noch vor uns liegende Pokalrunde mitnehmen können!